Ein Großteil des Lebens spielt sich inzwischen digital ab. Immer mehr Daten liegen auf den privaten Geräten oder in Cloud-Speichern, die auf keinen Fall verloren gehen sollen. Dies reicht von persönlichen Bildern, bis hin zu wichtigen Dokumenten wie Verträge, Rechnungen oder Belege.
In diesem Artikel gehe ich auf einige Risiken ein wie Daten verloren gehen können und wie ihr euch mit Datenbackups dagegen schützen könnt.

Eine kurze wichtige Notiz vorab: Ihr solltet euch immer mehrere Strategien angucken und die für euch richtige wählen. Es gibt hier keine pauschale Lösung, da jeder andere Sicherheitsansprüche hat. Außerdem wird in diesem Artikel nicht den Schutz der Daten vor unbefugten Zugriff eingegangen.
Und nur um sicher zu gehen: Es wird keine Haftung übernommen, falls durch diesen Artikel ein Verlust von Daten entstanden ist.
Wie können Daten eigentlich verloren gehen?
Bevor wir uns mit einigen Ideen für die Datensicherung auseinandersetzen, sollte klar sein, welche Risiken zu einem Datenverlust führen können.
Der Hardwaredefekt ist erstmal der Klassiker, also wenn durch einen Defekt nicht mehr auf das Speichermedium zugegriffen werden kann. Dabei kann es von sich aus kaputt gehen oder durch äußere Einwirkungen. Äußere Einwirkungen ist dabei ein Stichwort, denn das muss nicht nur ein einzelnes Gerät betreffen. Bei z.B. einem Brand oder Wasserschaden können gleich mehrere oder alle Geräte im Haushalt zerstört werden.
Ein weiteres Risiko ist, dass ich den Zugriff auf die Daten verlieren kann. Dies kann beispielsweise durch ein Virus geschehen oder durch Passwortverlust. Die Problematik ist, dass dies auch alle Daten betreffen kann, die aus einem Netzwerk zugreifbar sind.
Ein weiter Zugriffsverlust könnte durch nicht unterstützte Formate passieren. Vielleicht sind die Daten schon so alt, dass es ein besonderes Format ist, welches sich auf neuen Geräten nicht öffnen lässt. Dies kann dann schwierig werden, wenn durch das Alter die Geräte nicht mehr verwendet werden können.
Was für Datenbackups sollte ich also erstellen?
Nachdem die Risiken klar geworden sind: Wie sichere ich also meine Daten?
Eine gute Strategie kommt hierbei von dem United States Computer Emergency Readiness Team und ist die 3-2-1 Regel. Diese besagt:
- Dass du 3 Kopien von deinen Daten haben solltest
- Diese auf mindestens zwei verschiedenen Speichermedien sichern sollst
- Und mindestens 1 Kopie an einem anderen Standort lagern sollst
Diese Strategie hat jedoch noch eine offene Lücke: Was passiert, wenn mein System gehackt wird? Denn dann haben die Angreifer Zugriff auf alle Daten, wenn deine Systeme darauf Zugriff haben. Daher würde ich die Regel noch erweitern zu 3-2-1-1:
- Lagere mindestens 1 Kopie außerhalb jedes Netzwerkes
Einziges Problem dabei: Dies bringt manuelle Arbeit mit sich, da diese Kopie immer wieder aktualisiert werden muss. Dies ist also optional und kann zusätzlichen Schutz für besonders wichtige Daten bieten. Da nicht unbedingt jeden Tag wichtige Daten entstehen, kann der Aufwand jedoch überschaubar sein. Ihr müsst also nicht jeden Tag ran.
Um das obige umzusetzen, stelle ich euch zwei Ideen vor:
Datenbackups mit der Cloud
Falls die Cloud für einen kein Problem darstellt, dann hat man leichtes Spiel. Heutzutage können Google Drive, ICloud oder Onedrive einfach im Gerät konfiguriert werden und somit eine einfache externe Sicherung der Daten bieten. Somit können die Datensicherung wiefolgt aufgeteilt werden:
- Eine Sicherung in der Cloud
- Eine Sicherung auf den benutzten Geräten (Handy/Computer/Tablet/NAS…)
- Eine Sicherung auf einer externen Festplatte
Damit wird der 3-2-1-1 Regel nachgekommen. Wer keine Cloud mag, der kann das ganze wiefolgt umsetzen:
Datenbackups mit einem NAS
Für diese Methode benötigt ihr ein NAS-System, also einen kleinen PC mit Festplatten. Diesen könnt ihr an einem anderen sicheren Ort als bei euch Zuhause aufstellen. Z.B. bei euren Eltern oder guten Freunden. Anschließend könnt ihr auf dieses NAS zugreifen und die Daten von überall hochladen. Damit habt ihr quasi eure private Cloud geschaffen. Guckt euch dazu gerne verschiedene NAS-Hersteller an. Einige bieten hohe Sicherheitsstandards mit guter Verschlüsselung, um euren Sicherheitsanspruch gerecht zu werden.
Wer es noch einfacher möchte: Holt euch zwei NAS-Systeme. Moderne NAS-Systeme bieten inzwischen eine Synchronisation untereinander an. Durch die Synchronisation arbeitet ihr auf einem NAS mit euren Daten und eine Sicherheitskopie wird automatisch zu dem anderen NAS synchronisiert. Außerdem bieten NAS auch Backups auf externe Festplatten an, wenn diese eingesteckt werden. Dadurch heißt es nur: Anstecken und kurz die Sicherung per Knopfdruck durchführen.
Was ist mit dem Formatproblem?
Leider kann es immer noch zu Beschädigungen der Dateien kommen oder diese lassen sich durch neue Programme nicht mehr öffnen. Hier hilft nur alle paar Jahre wirklich zu kontrollieren! Ein wichtiges Merkmal: Nutzt stehts offene Standards für die Dateien. Also kein Apple-Format oder dergleichen, sondern Formate, womit alle Systeme arbeiten können. Auch bei Kameras wird zu gern im RAW-Format des Kameraherstellers abgespeichert. Hier solltet ihr euch auch immer ein zugängliches Format bereitstellen.
Fazit
Die Umsetzung kann noch ganz schön tricky werden, jedoch hoffe ich, dass ich einige Ideen mit euch teilen konnte. Vielleicht lade ich noch einige technische Umsetzungen in Zukunft hier hoch. Dann könnt ihr die Sicherung wirklich Schritt für Schritt aufbauen.
Ansonsten: Viel Erfolg bei euren guten Datenbackups!